In der Hitze liegt die Würze …

Während über Europa eine Hitzeglocke hängt, hat Mann natürlich nichts besseres zu tun, als nach Prag zu fahren, um dort an seiner 2. Mitteldistanz teilzunehmen.

Während die letzten drei Wochen zuvor mit Bangen verbracht wurde, ob man aus gesundheitlichen Gründen überhaupt daran teilnehmen kann und das Training dadurch enorm zurückfuhr, übertrumpfte sich die Tageshöchsttemperatur fast täglich.

Mir fiel ein Stein vom Herzen, als ich das Ok vom Arzt wenige Tage vor dem Start erhielt. An Vorbereitung war in der Taperingphase nicht mehr zu denken. Ich fuhr noch etwas Fahrrad um wenigstens das postivie Gefühl mit nach Prag zu nehmen, die Strecke fahren zu können.

Die Fahrt mit dem Auto nach Prag war ereignislos und wenig spannend. Ohne große Probleme fanden wir das Hotel und dort einen Parkplatz. Das habe ich mir alles wesentlich schwerer vorgestellt. Meine Eltern empfingen uns direkt an der Hoteltür. Der restliche Tag wurde mit Vorbereitungen auf den morgigen Wettkampf verbracht. Die Startunterlagen wurden geholt, das Teilnehmergeschenk eingepackt und etwas Carbo-Loading betrieben. Während ich im Hotelzimmer meine sieben Sachen in die Wechselbeutel verstaute, malte ich mir schon aus, wie es morgen werden könnte.

Der Wettkampf begann um 12 Uhr.  Während die Temperaturen in die Höhe kletterten, stiegen knapp 1300 Teilnehmer in ihre Neoprenanzüge. Bei 17,3 Grad der Moldau waren diese auch wirklich angemessen. Hätte ich meine unzureichende Schwimmfähigkeit heute nicht mit einem Umweg von über 200m getoppt, wäre ich wohl auch mit einer ordentlichen Zeit aus dem Wasser geklettert. So stellte ich mich aber wieder hinten an, um am Rad viele Plätze gut zu machen. Hatte in St. Pölten ernährungstechnisch alles bis ins kleinste Detail geklappt, musste ich heute hier Abstriche machen. Spät gegessen, fiel ich bei km 55 in ein kleines Loch. Auf dem Rückweg nach Prag gab es dann doch noch einen kleinen Gewitterregen, der wesentlich angenehmer war als der starke Gegenwind. Das hat Kraft gekostet.

Beim Laufen merkte man dann auch die hohen Temperaturen in mitten der Stadt. Ich brauchte ordentlich viel Wasser, gönnte mir stellenweise 2-3 Becher, ehe ich weiter lief. So war kein Spitzenzeit möglich, aber immerhin kam ich ohne große Probleme über die 21,1 km.

Am Ende kam ich um kurz nach 18 Uhr, genauer nach 5:43:40 Stunden ins Ziel. Wahnsinn! Hätte mir im Vorfeld jemand erzählt, dass ich diese Zeit in Prag erreiche, hätte ich das nicht glauben können. 3 Wochen kein bis kaum ein Training und dann das?

Das zeigt mir natürlich auch, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Jetzt noch gezielter trainieren, dann klappt es auch weiterhin recht ordentlich.

Für Sonntag und Montag haben wir uns nicht viel vorgenommen. Der Sonntag war mit lockerem Sightseeing geblockt. Aber ich gönnte mir auch hin und wieder eine Pause, da meine Beine doch schwer waren. Da wir letztes Jahr schon in Prag waren, war es nicht schlimm, dass wir nur einen Tag hatten, nicht alles sehen konnten und uns auf Plätze reduzierten, wo meine Eltern auch noch nicht so häufig waren. Mit meinen Eltern und meiner Frau durch Prag zu spazieren, hatte mir schon letztes Jahr viel Spaß gemacht. Auch heuer möchte ich keinen Moment missen. Prag hat mich auch nicht zum letzten Mal gesehen. Vielleicht auch wieder für eine Challenge?

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