Teil 1/2
Dieses Jahr stehen mehrere kleiner Urlaube auf dem Program. Nicht, weil wir keine Ideen für einen großen hätten, aber mit der Geburt unseres Babys im Oktober haben sich so manche Pläne geändert. Unter anderem der des großen Urlaubs im Herbst.
Da nun der zweite Trip nach Österreich hinter uns liegt, hier eine kleine Zusammenfassung 🙂
Nadine wünschte sich über ihren Geburtstag einen Ausflug nach Saalbach-Hinterglemm. Am Samstag morgen fuhren wir los. Mit dem eigenen Auto in den Urlaub hatte ich schon lange nicht mehr. Knapp 4 Stunden später, ohne eine Vignette kaufen zu müssen, also ohne die Autobahn in Österreich zu verwenden, kamen wir an unserem Hotel an. In Hinterglemm gab es ein gutes Angebot beim Hotel Resort Adler. Die Anlage überragt am Hang so manches Haus und war auch einfach zu finden. Uns erwartete neben einem super Hotel auch noch super Wetter. Den ersten Tag verbrachten wir mit faulenzen, spazieren und einer Kleinigkeit einkaufen. Da das Angebot zu dieser Zeit nicht groß war, waren wir froh, dass der einzige Supermarkt im Ort wenigstens geöffnet hatte. Am Abend kochten wir im Appartement.
Sonntag, nachdem Nadine ihre Geschenke ausgepackt hatte, gingen wir frühstücken. Wahnsinns Buffet! Für jeden Geschmack gab es etwas im Angebot. Wir aßen gemütlich, ehe wir zum Baumzipfelpfad fuhren. Vom Parkplatz war es ein schöner Fußweg hinauf zum Einstieg an der Golden Gate Brücke. 7 Euro pro Person klingt zwar heftig, aber wir hatten viel Spaß, während wir zwischen den Baumgipfeln herumspazierten. An den einzlenen Türmen gibt es Rätsel und Spiele, so dass vor allem für die Kinder jede Menge geboten wird.
Am Nachmittag ging es nach Zell am See. Dort spazierten wir in der Stadt herum, gönnten uns ein Eis und bei Kaffee und Kuchen genossen wir das Wetter direkt am See. Herrlich!
Nachdem ich noch 10 km lief um mein Training nicht ganz zu vernachlässigen, dinierten wir im Hotel. Das Essen war gut, aber für die Location und den Preis könnte man sich etwas mehr erwarten.
Montag war mein Trainingstag. Ich hatte man Rennrad dabei und fuhr die IM70.3 Zell am See Strecke ab. Nadine spazierte in der Gegend herum und schonte sich und das Baby.
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Teil 2/2
Ich hatte mir letztes Jahr in den Kopf gesetzt, am IM70.3 St. Pölten teilzunehmen. Bis dahin folgte ich einem Trainingsplan, tauschte viel Freizeit in div. Trainingseinheiten um, verbrachte viele Stunden im Schwimmbecken, opftere meine Mittagspause im Büro für Laufeinheiten am Kanal. Und dann war der Tag da. Wir schreiben den das Wochenende um den 27. Mai 2018 und per E-Mail gab es die letzten Informationen für die Veranstaltung. Die Anreise klappte problemlos per Pkw und unser Zimmer auf einem Bauernhof in der Nähe war total niedlich. Die Startunterlagen waren schnell beschafft und mein Herz raste wie verrückt. Nach all den Vorbereitungen stand ich da, und ich fragte mich, was ich hier suche. Die Anspannung legte sich gegen Abend ein wenig, und war verschwunden, als ich samtags mein Rad abgegeben hatte. Wir schauten uns im Laufe des Tages noch die Anlage angeschaut, und gönnten uns Abends noch ein leckeres Abendessen. Die Nacht war eher unauffällig. Ich konnte recht gut schlafen. Jedenfalls bis der Wecker um 3:55 Uhr klingelte. Nach einem kleinen Frühstück ging es um 5 Uhr in Richtung St. Pölten. Ich kontrollierte meine Ausrüstung nochmals und wartete auf den Start. Während ich sportlich unterwegs war, wartete Nadine mit Ines, die Freundin eines weiteren Starters, im Zielbereich.
Beim Schwimmen hatte ich mir mehr erhofft. Aber ein Kick eines Brustschwimmers an der ersten Wendeboje machte meinen Plan zunichte. Ich fand meinen Rhythmus nie und quälte mich im Kopf durch das Wasser. Körperlich fit, aber dennoch kaputt war ich froh aus dem Wasser zu steigen. Ich nehm das als gelernt mit. Der Wechsel aufs Rad klappte problemlos. 6 Minuten in der großen Wechselzone sind ok für den Anfang. Auf der Radstrecke war natürlich die Hölle los. Die ersten 20 km auf einer abgesperrten Autobahn fetzen natürlich. Bei einem leicht von vorne rechts kommenden Wind, nahm ich schon einen Gang zurück um die Kräfte für die ganze Runde aufzuteilen. Es warteten immerhin 3 böse Anstiege. Der erste bereits kurz nachdem wir die Autobahn verlassen hatte. Mit 14% ging es schon heftig nach oben. Während mancher schon das Rad schob, wählte ich zietig einen kleinen Gang und trat konstant hinauf. An der Verpflegungsstation gab es frisches Wasser für unterwegs und zur Kühlung, ehe es hinab in die Wachau ging. Entlang der Donau konnte man kaum die schöne Strecke genießen, wenn man es nicht einfach laufen ließ. Nach Kilometer 60 ging es an den heftigsten Anstieg des heutigen Tags. Knapp 10 km lang zog es sich nach Gansbach hinauf. Auch hier wählte ich die selbe Taktik. Zeitnah den richtigen Gang und stetig treten. Manch anderer Teilnehmer quälte sich da mehr hinauf. Bei der zweiten Verpflegungsstation fühlte ich mich gut, füllte nochmals die leeren Flaschen auf und machte mich auf die Abfahrt, ehe es noch einmal kurz aber mit 14% böse hinauf ging. Den restlichen Weg nach St. Pölten konnte man es gut laufen lassen. Mit knapp über 3h kam ich im Plan an, konnte mich aber schon freuen, dass man Plan mit Verpflegung und Kräfteeinteilung so gut aufging. Der Wechsel zum Laufen dauerte 4 Minuten, weil ich noch einmal am WC vorbei musste. Auf der Laufstrecke ließ ich nichts mehr anbrennen. Mit gezogener Bremse lief ich ruhig und ohne mich zu verausgaben die 21,1 km ins Ziel. Ich nahm mir sogar Zeit, an den Verpflegungsstationen stehenzubleiben, um Wasser zu trinken und nicht nur ins Gesicht zu schütten. Bei hohen Temperaturen war es mir wichtig, hydriert zu bleiben und meinen Körper zu kühlen. Daher war mir das so lieber, als am Ende mit einer Bestzeit ins Ziel zu fallen.
Am Ende schaffte ich die 1,9 km Schwimmen, 90,1 km Radfahren und 21,1 km Laufen in 5:58:44. Unter 6 Stunden für meinen ersten Triathlon. Einfach nur genial. Und dann noch mit der Gewissheit im Ziel zu sein, sich nicht total zerstört zu haben, sondern vielmehr das Ganze genossen zu haben. Während ich keinerlei Probleme mit Krämpfen oder fehlender Kraft zu haben, mussten sich manch andere Teilnehmer schon wesentlich mehr quälen und litten förmlich.
So bin ich glücklich und habe eine gute Aussicht auf das, was mir bevorsteht!