Aufstehen ohne Wecker und Zeitdruck. So liebe ich es im Urlaub. Leider war ich doch wieder um 7 Uhr wach. Die ersten begannen am RV-Park ihre Sachen zu packen, was nicht zu überhören war. Nachdem der gestrige Tag mit knapp 35 Grad doch etwas wärmer als gedacht war, war ich nachts doch echt überrascht, dass es mich wirklich kurzzeitig gefroren hat. Zum Glück liegt meine Frau daneben, die sich die ganze Decke geschnappt hatte. Also wieder mit drunter. Ah, besser!
Nach dem Frühstück, welches mit Rührei, Müsli und belegtem Toastbrot doch extrem umfangreich ausfiel, ging es gegen 10:30 Uhr los. Geplante Strecke von 260 mil schien durchaus machbar zu sein. Erster Halt war eine Tankstelle. Dort gab es auch schon den ersten Schrei vom Beifahrersitz, da ich etwas wild dorthin abgebogen bin. Der Hinterherfahrende meinte es auch nicht besser, und schickte mir ein paar schöne Worte mit hinterher, als er vorüberfuhr.
Schnell getankt und weiter auf die Interstate. Erster richtiger Halt war Walmart, da wir beim Rührei machen feststellen musste, dass die Pfanne fürn A ist. Also erst einmal eine kleine Pfanne dort gekauft.
Der nächste Stopp Q’emiln Park war dann ein Schwimmbad mit Gebühr bei der Anfahrt. Also kurzerhand umgedreht und in Post Falls zu nem komischen Stein gefahren. Hatte durch das braune Schild am Straßenrand auch mehr versprochen, als er hergeben hatte.
Dafür war Cataldo Mission, eines der ältesten noch erhaltenen Bauwerke aus der Pionierzeit wirklich sehenswert. Eine Kirche, ein Haus und das war es. Für $5 Parkgebühren gab es noch ein paar Kirschen direkt vom Erzeuger, dem Baum, und eine schöne Aussicht bei herrlichem Wetter. Die Sonne brannte herab. Hui 🙂
Weiter auf der Interstate ging es dann erst einmal nur im Schritttempo den Berg hinauf. Baustellen in den USA unterscheiden sich auch nicht wirklich von denen bei uns zuhause.
Also wir wieder rollen konnten, ging es dann auf eine der wenigen Parkplätze. Muss man schon einmal ausnutzen, wenn man die Möglichkeit hat, um Wasser umzufüllen. Sparfuchs war tätig, wir hatten nur die großen 2,5 Gallonenflaschen gekauft. Also immer brav in die kleinen Flaschen umfüllen, die in die Flaschenhalterung am Armaturenbrett passen.
Hier wurde Nadine von einem amerikanischen Ehepaar angesprochen, und ich durfte die erste Besichtigung von unserem C19 geben. Voll nette Leute hier 🙂
Der weiter Weg war dann, wie auf der Karte vorher beim Planen festgestellt. Lang. Ab und zu konnte ich halten um ein paar Bilder zu machen. Viele Möglichkeiten gibt es nicht, und wenn, dann ist es den „Scenic Overlook“ nicht wirklich wert.
Der Campingplatz ist schon der Wahnsinn. Im Büro wurde ich empfangen, als ob sie nur noch auf mich gewartet hatte. Vielleicht hatte sie es auch 🙂
Am Abend wurde noch etwas diskutiert, ob und wie wir durch den Glacier NP kommen. Laut Homepage gibt es auf den interessanten Teil der Going To The Sun Road ein Verbot für Camper über einer bestimmten Größe. Unser Moggel (so haben wir unser Gefährt getauft) ist zwar mit 19 Fuß in der erlaubten Länge, aber laut Homepage je zwei Fuß zu hoch und zu breit. Wir haben uns dann nach einigem Hin und Her entschlossen, es trotzdem zu probieren und vor Ort einfach noch einmal nachzufragen. Eine Tour, die uns nur Geld und viel Zeit gekostet hätte, wollten wir nich machen.
Nach ausgiebigen Schlaf, der nur von dauernden Summen des Mobiltelefon unterbrochen wurde – der Terminplan der 2. BL kam raus und so wurde dies ausgiebig im Chat diskutiert -, gab es erst einmal ein schönes Frühstück im Freien. Einfach herrlich. Hoffentlich müssen wir nicht so oft innen essen.
Abfahrt war dann 10:30 Uhr. Getankt wurde noch vor der Einfahrt in den NP für $65. Der aktuelle Verbrauch (soweit schon einmal vorgegriffen) liegt bei 10,1 mpg (Miles per Gallon). Am Eingang zum NP erst einmal eine Jahreskarte für alle NPs in den USA erworben und an der Information nachgefragt. Antwort vom Chef auf der anderen Seite des „Schalter“ „Einfach probieren. Es könnte zwar Probleme mit zwei Tunnels geben, aber lieber probiert als verpasst“. Also los!
Am Lake McDonald wurde schon ein paar Mal gehalten und fotografiert. Schon war bemerkbar, dass hier heute mehr los ist, als auf der Strecke sonst.
Nach Avalanche Camping, ab dem es kein Zurück mehr gab, ging es dann langsam den Berg hinauf.
Zweimal gab es leichten Kontakt mit den Außenspiegel eines entgegenkommenden Fahrzeugs, aber alles halb so wild. Ist doch relativ eng, und wenn man weiß, wie groß ein Ford F350 ist, und der entgegenkommende Doge Ram 2500 noch größer, dann wird es schon einmal eng auf der Straße.
The Loop, die Haarnadelkurve passierten wir ohne Probleme (dies der Grund, warum Fahrzeuge länger als 21 Fuß nicht erlaubt sind), genauso wie den davor liegenden Tunnel, wo wir aufgestellt noch locker durchgepasst hätten. Einzig die Breite ist ab und schon eine kleine Herausforderung.
Am Logan Pass hatten wir Glück. Der vollbesetzte Parkplatz gab in dem Moment, wo wir einfuhren, einen Stellplatz frei. Oder der Fahrer hatte einfach gewusst, dass wir auf der Suche waren. Hinter dem Besucherzentrum wurde etwas im Schnee herum gestampft und die Natur und die Gegend bewundert. Selbst Skifaher hat man hier noch angetroffen.
Auch die Anfahrt hoch ist der absolute Wahnsinn. Leider konnten wir nicht an jeder Stelle halten, da kein Platz für unsern Moggel vorhanden war. Wo es möglich war, wurden fleißig Bilder gemacht und der Ausblick genossen.
Die Abfahrt nach St. Mary war dann nicht minder schlecht. Aber mit der Auffahrt nicht ganz zu vergleichen. Einzig am Saint Mary Lake gab es noch einmal die Möglichkeit hoffentlich schöne Bilder zu schießen.
Die weitere Fahrt nach Great Falls in Montana, auf der östlichen Seite vom NP war dann lang und eintönig. Die Gegend wurde wellig und von einem Moment auf dem anderen wich kahle Fläche der schönen Baumvegetation vorher. Montana ist wohl doch eher für die Landwirtschaft gedacht.