Bye Bye Seattle, Hello Road :)

Am letzten Tag in Seattle ging es nach einer kleinen Stärkung im Frühstücksraum bei einem „Continental Breakfast“ .. Hüstel … um 10 Uhr zum  auschecken. Im Anschluss ohne weitere Umwege zum tanken, Auto abgeben und mit der light rail in die Stadt. Dort gaben wir unser Gepäck für die Zugfahrt am Abend ab. War schon lustig, als wir zweimal gefragt wurden, ob wir wirklich in das Vancouver, Washington wollen. Keine Ahnung wieviele hier schon falsch unterwegs waren.

Bei schönstem Wetter, besonders sonnenbrandfördernd, liefen wir umher. Auf der Suche nach einem guten Kaffee. Nachdem wir eine echt guten Kaffee ergattern konnten, liefen wir noch etwas planlos durch die Straßen, ehe wir eine lgbtq Parade stießen. „Love is Love“, ein paar nette Seitenhiebe gegen Trump und Co und ein paar Kleinigkeiten als Geschenk waren auch mit dabei. Schon faszinierend, wie hier in Seattle mit diesem Thema offen umgegangen wird. Vorurteile oder eine Art Ablehnung konnte nicht festgestellt werden. Genau wie es sich gehört.

Nachdem die Parade an uns vorbeigezogen war, ging es hoch hinaus. Vom 73 Stock eines Bürogebäudes, laut Beschreibung die höchste Aussichtsplatform an der Westküste, hatten wir bei schönstem Wetter eine traumhafte Aussicht. Mt Rainer und Mt Baker standen stolz am Horizont.

Ein lokales IPA später ging es wieder zurück zum Bahnhof, wo auf den Zug nach Portland gewartet wurde. Ist das ein Hühnerhaufen. Also Zug fahren mag ja entspannend sein, aber das Chaos beim Zustieg ist echt die Hölle. Keine Koordination, und die Durchsagen werden noch ohne Elektronik getätigt. Jedenfalls haben wir es in den richtigen Zug geschafft.

Die Zugfahrt gestaltet sich dann relativ unterhaltsam. Bistro hat eine schöne Auswahl von Bier, welches nicht so gut schmeckt und der Zugführer erklärt den Passagieren „Das der Zug hält, weil vor ihm eine rote Ampel leuchtet, was heißt, wir müssen halten und es geht weiter, wenn es grün leuchtet.“. Der Grund, dass wir wg eines einspurigen Tunnels und Gegenverkehr halten, ging da schon fast unter.

Mit knapp 30 Minuten Verspätung kamen wir in Vancouver, WA an. Der Plan, von dort aus den kürzeren Weg zum Hotel per Taxi zu haben, ging gnadenlos nach hinten los, da es der einsamste Platz auf Erden zu sein scheint. Es gab keine Taxis. Die Dame, die uns das Gepäck vom Zug gebracht hatte, erklärte sich aber bereit uns eines zu rufen. Die angekündigten 25 Minuten Wartezeit waren am Ende dann 50 Minuten. Der Grund war aber auch einzusehen. Es war der einzige Taxifahrer in der Gegend, was er selbst nicht so ganz verstehen konnte. Zuletzt standen wir noch zu dritt herum, so war es nicht verwunderlich, dass der dritte Wartende froh war, als wir ihm anboten, mit uns mitzufahren. Sein Hotel lag dann auch wirklich 100% auf unserem Weg.

Der nächste Tag begann, wie der vorherige geendet hatte. Mit einer Taxifahrt. Nachdem ich zwecks Abholung bei der Camper-Vermietung angerufen hatte, wurde mir gesagt, ich sollte ein Taxi nehmen und mir würde gegen Quittung der Betrag erstattet. Also noch einmal ein paar Minuten auf ein Taxi gewartet. Die Vermietung hatte dann – laut Dame im Büro – extra für uns heute früh aufgemacht. Also Unterlagen ausgefüllt und mit ihrem Kollegen den Camper besichtigt. Bei der Schlüsselübergabe ist ihm dann aufgefallen, dass der Schlüssel für die Seitentür fehlte. Also war guter Rat teuer und kurzerhand wurde ein neues Schloss eingebaut. Zeitverzögerung über eine Stunde. Während Nadine sich das Innenleben anschaute, fiel ihr der Deckel der Gefriereinheit im Kühlschrank entgegen. Da hier kein Ersatzteil vorhanden war, wurde das Originalteil einfach mit Gaffer-Tape festgeklebt. Wir werden es wohl sowieso nicht brauchen, und solange mein Bier am Abend schnell gekühlt wird, reicht es.

Nach der Abfahrt ging es erst einmal zum Walmart. Dort liefen wir planlos herum. Wir hatten zwar einen Einkaufszettel geschrieben, aber leider keine Ahnung was wo genau sich befindet. Aber beim ersten Mal richtig einkaufen, sehe ich das nicht als problematisch an. Knapp $120 später ging es gegen 13 Uhr dann endgültig auf die Straße.

Erster Halt sollten die Multnomah Falls östlich von Portland sein. Diese Idee hatten dann anscheinend auch mehrere, sodass ich mit meinem C19 keine Möglichkeit hatte, irgendwo zu parken. Also Nadine mit der Kamera rausgeschickt und mich bei der nächsten Möglichkeit einfach an die Seite gestellt. Hatte natürlich keine 2 Minuten gedauert, als einer mit seinem vorher parkenden Auto losfahren wollte. Zum Glück kam Nadine gleich, und wir konnten weiter. Die Straße war natürlich bei dem ganzen Verkehr auch mehr als voll und so war ich irgendwie auch wieder froh, mit dem aktuellen Gefährt auf der großen Straße zu sein.

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Multnomah Falls

Die restliche Strecke war größtenteils Fahren angesagt. Wir wollten unbedingt am Abend am ersten Campingplatz ankommen, um unseren Plan nicht gleich auf der ersten Etappe zu vermasseln. Gegen 20 Uhr Ortszeit kamen wir dann auch an. Eingecheckt und froh, dass mit Strom, Wasser und einem Stellplatz am ersten Tag alles so gut geklappt hat.

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Zug entlang des Columbia Rivers
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Ford F350, Camper C19

 

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