Oh je. Jetlag. Schon verrückt, wenn der Körper unterschiedlich reagiert. Der eine Teil ist müde und will schlafen, der andere meinte nach der Dose Bier am Abend auf einer Party zu sein und immer wieder auf die Toilette rennen zu müssen.
Wie es am Ende auch ist. Um 7 Uhr ging es raus, der neue Tag stand vor der Tür. An das Frühstück im Motel werden wir uns wohl nicht gewöhnen. Aber besser als nichts, und solange wir dafür nichts zahlen müssen, wollen wir nur still klagen.
Gestern Abend in den Nachrichten erfahren, dass der Präsident heute in Seattle weilte. Gegen 9:30 soll Air Force One wieder abheben. Gleich einmal ausprobieren, welche Auswirkung das meine Parkplatzsuche in der Stadt hat.
Und da war er. Auf der I5 kam uns auf der Gegenseite die Kolonne des Präsidenten entgegen. In Seattle angekommen, war es schon etwas problematischer ein geöffnetes Parkhaus zu finden. Nach einer Ehrenrunde und der Tatsache, dass unser ausgewähltes ebenfalls geschlossen hatte, entschlossen wir uns kurzerhand, den nächsten Parkplatz anzufahren. Dank der Uhrzeit war hier nicht viel los und $30 später hatten wir unseren Parkplatz für den Rest des Tages.
Am Peer entlang spazierten wir Richtung Space Needle. Davor ging es aber erst einmal durch den Olympic Sculpture Park. Ok, durchgelaufen und gesehen.
Die Space Needle sahen wir uns nur von unten an, da uns die $27 p. P. bei den aktuellen Wetterbedingungen nicht wert waren und die Schlange einfach zu lange war.
Der Weg zurück verlief über Pike Place Market. Ein Geschiebe vor dem Herren. Unglaublich. Die ganzen Touristen, die wir bisher in Seattle erwartet hatten, waren wohl hier zusammen gekommen. Das Angebot von frischen Obst, Gemüse und Blumen war hoffentlich der Grund des Besuches, und nicht die erste Starbucks Filiale gegenüber. Selbst dort bildete sich eine Schlange an der Tür, und das, obwohl hier in der Gegend wohl 1000 bessere Cafés vorhanden sind.
Ehe es zurück zum Auto, um dort für das anstehende Fußballspiel unsere Rucksäcke zu verstauen, liefen wir entlang der Gum Wall. Eine kleine Gasse hinunter zur „Hauptstraße“, an der Millionen Besucher ihren Kaugummi geklebt hatten.
Nachdem wir dem Auto nun den erwarteten Besuch abgestattet hatten, liefen wir zum CenturyLink Field, wo heute Seattle Sounders FC gegen den New York City FC spielte. Da viele altgediente Fußballspieler wie Lampard oder Pirlo mittlerweile in der MLS spielen, konnte man doch etwas erwarten, oder?
Das Spiel an sich war unterhaltsam. Am Ende gewann NYC FC mit 2:0 vor knapp 48000 Zuschauern. Das Rahmenprogramm hier ist jedoch schon echt hart. Nationalhymne inklusive.
Der absolute Oberhammer war jedoch, dass ich mir kein Bier kaufen durfte, weil ich – Achtung! – keinen hier anerkannten Ausweis dabei hatte. Auf die Nachfrage, ob der hinter mir anstehende mir eines kaufen darf, konnte dann auch die nette Dame am Verkaufsstand nichts ausrichten, und ich hatte mein Bier zum Spiel. Unglaublich!
Nachdem der Abpfiff ertönte, und die hälfte der Zuschauer dank des zweiten Gegentors kurz vor Ende schon den Heimweg antraten, waren wir auch schon bald wieder am Auto zurück. Dort nahmen wir unsere Rucksäcke auf und liefen zu Peer 50, um von dort aus mit der Fähre auf die andere Hafenseite zu fahren. Von hier aus hatten wir auch einen schönen Blick auf Mt. Rainier, welcher sich heute in voller Schönheit zeigen konnte.
Der Versuch am Abend in West Seattle etwas zu essen, starb, als wir die Warteschlange am Eingang sahen.
Nach über 16 gelaufenen Kilometern gab es dann im Motel etwas zu essen.