Nachdem die ersten beiden Tage nicht viel war, außer am Pool in der Sonne zu liegen und ab und zu ein kühles Getränk an der Pool-Bar zu trinken, ging es dann am Donnerstag, den 17.9., auf den ersten von vier Ausflügen. Wir haben uns entschieden, Faulheit walten zu lassen, und ein Paket bei unserem Reiseveranstalter zu buchen. Dort werden wir jeweils vom Hotel aus abgeholt und durch die Gegend gefahren.
Nach den ersten Metern war uns schon klar, dass „sich fahren lassen“ jedenfalls die bessere Wahl war, als sich selber durch den Verkehr zu navigieren. Nicht nur, dass gefühlt jeder Balinese auf dem Roller unterwegs ist, auch die Art und Weise, zu überholen und stellenweise in Dreierreihen zu fahren, wo normal nur zwei Spuren vorhanden sind, ist für den Mitteleuropäer nur schwer vorzustellen.
Also schön brav im Bus sitzen und die Landschaft auf sich wirken lassen. Erster Stopp war ein Betrieb zur Herstellung von Batik-Stoffen. Total handfertig die Damen, wie sie in mühevoller Handarbeit in stundenlanger Arbeit die feinen Motive auf die Stoffe bringen.
Bei einer Familie machten wir halt, die immer noch nach traditionellen Werten lebt. Irgendwie komisch bei einer wildfremden Familie im „Garten“ zu stehen, Oma beim Kochen zuzuschauen und dem sonstigen Familienleben beizuwohnen. Aber laut unserem Guide bekommt die Familie ein gutes Geld dafür und ist damit einverstanden, wenn Fotos gemacht werden, oder man versucht den Familienhund zu streicheln. Ich war trotzdem froh, als wir wieder im Bus saßen.
Weiter ging es zu einen Betrieb zur Silberschmuck-Herstellung. Das war noch faszinierender. Vor allem, wenn man die fertigen Schmuckstücke betrachtet. Nicht vorzustellen, welche Mühe und Fleiß dahinter steckt.
Schmuckherstellung. Oft noch Frauenarbeit. |
Ohne Halt ging es dann zum Muttertempel. Hier hieß es erst einmal Knie bedecken, sonst wäre einem der Zutritt verweigert worden. Uns war es sowieso nur erlaubt, im äußeren Bereich uns aufzuhalten, aber auch ohne Guide hätten wir hier nicht die Chance gehabt, den Gläubigen bei ihren Gebeten und Opfergaben beizuwohnen. Wir bekamen Geschichten erzählt, wo bei großen Tempelfesten, die Gläubigen oftmals bis zu 30 km Anreise per Fuß in Kauf zu nehmen. Nur um im heiligen Fluß Waschungen der Opfergaben vorzunehmen. Derb ist es schon zu sehen, welch ein Aufwand hier betrieben wird. Drei Opfergaben pro Tag, dass tag täglich, bei Wind und Wetter, und wir daheim? Uns ist es schon zu viel, einmal im Jahr zu Weihnachten in die Kirche zu gehen 😉
Die Hitze und die hohe Luftfeuchtigkeit (knapp 32 Grad und 80 Prozent) machten einen beim Rumlaufen schon zu schaffen. So waren wir alle froh, dass wir unser Ziel zum Mittagessen bald danach erreicht hatten. Ein Terrassenrestaurant mittem im Nirgendwo mit einem herrlichen Ausblick auf Reisterassen und den Vulkan Agung.
So lässt sich das Mittagessen schmecken 🙂 |
Auf dem Heimweg ging es noch nach Kungkung. Dort stehen noch zwei originale Gebäude aus der Zeit, wo die Holländer hier das Sagen hatten. Pura Goa Lawah wurde noch besucht. Hier sind vor allem die unzähligen Fledermäuse ein Hingucker. Vorher aber noch den Sarong angelegt und schon war man mittendrin. Mit schönem Abstand konnte man den Gläubigen zuguggen, wie sie ihre Opfer darbringen.