Ja, was macht man vier Stunden in Wagga Wagga, wenn man das wichtigste am Vortag schon gesehen hat? Nicht viel jedenfalls. Nach dem Auschecken um 10 Uhr lief ich in die Richtung Mall, ging zum Bäcker und gönnte mir eine Kleinigkeit zum Essen und einen Kaffee. Ansonsten schaute ich, was die Läden in Wagga so alles hergeben. In einem Outdoor-Laden unterhielt ich mich kurz mit der Verkäuferin, nachdem ich dort etwas fragend gegen die Auslagen von Taschen und sonstigem Zubehör schaute.
Um 13 Uhr war es mir dann doch zu blöd, ich packte meinen Rucksack und lief langsam zum Bahnhof. Dort wartete ich dann bis der Zug mit 25 Minuten Verspätung eintraf. Schon angenehm, dass sich hier in Australien bei 25 Minuten Verspätung kein Mensch darüber beschwert. Alle bleiben ruhig, kaufen sich vielleicht noch einen Kaffee und warten – vielleicht wird am Zielort bescheid gegeben – auf die Einfahrt des Zuges.
Nach knapp 80 Minuten Fahrt kam die derzeitige Enthaltestelle Albury. Wg. Bauarbeiten am Gleis wird bis Melbourne auf einen Schienenersatzverkehr zurückgegriffen. Betrifft mich auch in zwei Tagen.
In Albury musste ich ebenfalls auf ein Motel zurückgreifen, nachdem das YHA für die zweite Nacht ausgebucht war, und ich dort in der Familie-Suite mehr zahlen hätte müssen, als für das Einzelzimmer im Motel. Und umziehen für eine Nacht ist mir zu blöd.
Das Motel lag an der Hauptverkehrsstraße, aber vom Straßenlärm bekam ich im Zimmer nicht viel mit. Ich machte mich frisch und lief in die Innenstadt. Dort gab es einen kleinen Markt, wodurch das Thema Abendessen auch geklärt war. Ebenfalls erstandt ich von einem Aboriginal (seine Familie wird wohl seit einigen Generation dem Westen eher postiv eingestimmt sein), die ersten Andenken.
Nachdem ich in der Hostel-Bar noch zwei Bierchen getrunken hatte (allein trinken ist und bleibt einfach dämlich), ging ich aufs Zimmer. Schaute bisschen TV und chattete mit meiner Freundin, die immer in der Pause erreichbar war 🙂
Tag 73
5:30 Uhr aufstehen. Was macht man nicht alles für eine Session Skype. Dann waren es doch fast vier Stunden 🙂 Aber es war einfach zu toll. Bis um 12 Uhr wurde dann noch bisschen geduselt, ehe es dann frisch geduscht in Richtung „Memorial Hill Lookout“ ging. Eigentlich hätte ich mir beim Ausdruck „Hill Lookout“ es denken können, dass es einen Berg hoch ging, und mir somit das Duschen sparen hätte können. Aber für das Café wollte ich schon frisch sein :p … Der Anstieg zum Lookout hinauf hatte es dann aber schon in sich … Langte einem in Flip-Flops alles ab … Nach ein paar Bildern und einer schönen Aussicht auf Albury ging es dann den selben Weg zurück in den Botanischen Garten. Ich mag solche Plätze. Schöne Rasenflächen zum Sonnenbaden, entspannen und einfach die Zeit vergessen. Viele Blumen, Bäume, Brunnen und Bänke (die vier Bs eines Botanischen Gartens sozusagen). Und diesmal auch Fledermäuse (engl. Bets, womit mir dann die fünf Bs hätten).
Während ich mir dann einen Kaffee gönnte, schaute ich noch bei einem Friseur vorbei. Bei einer hochschwangeren Frisörin gab es dann einen vergünstigten Preis. Einen Zusammenhang zwischen Preis und Schwangerschaft möchte ich hier nicht herstellen 🙂
Am Abend saß ich dann im Bistro des Motels. Das Essen, welches ich am Vorabend sah, schaute so gut aus, dass ich mich ebenfalls dafür entschied.
Tag 74
Endlich ging es weiter. Melbourne war das Zeil des heutigen Abends. Aber bis dahin hieß es nach dem Auschecken noch fünf Stunden bis zur Abfahrt des Busses überbrücken. Die erste Stunde schaffte ich recht gut, bei zwei Kaffee in einer Bäckerei, wobei der zweite sogar auf Kosten des Hauses ging. Dabei las ich bisschen im Buch weiter. Da es aber auch mir zu langweilig wird, zog ich dann vor, mir doch alle Geschäfte auf der Haupteinkaufsstraße auch einmal von innen anzuschauen. Ist zwar äußerst dämlich, sich durch Klamotten- und Angelzubehörläden zu wühlen, aber so vergeht einfach die Zeit am Schnellsten. Um 14 Uhr lief ich dann zurück ins Motel, holte mein Gepäck und spazierte zum Bahnhof. Dort standen drei Busse nach Melbourne, mit jeweils einem anderen Zwischenstopp. Ich suchte mir den ersten Bus aus, ergatterte einen Fensterplatz rechtzeitig, ehe der Zug aus Sydney am Bahnhof eintraf. Knapp vier Stunden später war ich in Melbourne. Letztes Ziel auf dieser Tour!
Reisemüde bin ich schon. Freue mich schon auf den Rückflug nach Deutschland. Knapp 14 Tage noch!
Im Hostel war ich dann $10 später per Taxi. Im Zimmer war dann am Balkon eine kleine Privatparty, auf die ich mit Whisky-Cola eingeladen wurde. Um 2 Uhr Nachts endete dann meine Bereitschaft zu trinken im zweiten Club … Oh man 🙂