Nach dem Frühstück ging es dann direkt per Taxi zum Bahnhof in Kingston, da der Stadtbus erst losfährt, wenn ich in Canberra in den Regionalbus einsteigen musste. Das ich dann mit diesem praktisch im YHA ums Eck hielt, um dort weitere Reisende einsteigen zu sehen, hat mich dann kurz einmal angekotzt.
Die Fahrt nach Cootamundra war entspannt. Drei Stunden, während ich bisschen Schlaf nachholte oder einfach nur Musik hörte. Cootamundra, mit 5500 Einwohnern relativ übersichtlich, erreichte ich kurz nach Mittag. Das Motel, welches ich aufgrund fehlender Hostels buchen musste, erreichte ich nach wenigen Minuten Fußweg ohne Probleme. Ein kleines Formular ausfüllen und schon hatte ich den Schlüssel für mein kleines Einzelzimmer in der Hand. Zwei Betten für mich allein. Wow! Ein Traum und ein großes Luxusproblem nach bis zu 24 Betten und Personen pro Raum in den letzten Wochen 🙂
Tja, was macht man nun in Cootamundra? Viel gibt der Ort nicht her. Also lief ich bisschen herum, spendierte einige Zeit im Supermarkt, um mir Gedanken bzgl. Essen zu machen. Kochen konnte ich ja nicht, also gab es nur eine belegte Semmel und einen kleinen Salat. Alles frisch von der Theke gekauft 🙂
Für die Einwohnerzahl hat Coota schon enorm viele Kirchen und „Parks“. Diese sind meist Ovals, die für Freizeitzwecke für Aussie Rules Football oder Cricket verwendet werden. Cricket. Da gibt es dann doch noch etwas. Den „Captains Walk“, wo jedem Captain der Australischen Cricket-Mannschaft eine Statue gesponsert wurde. Und das Geburtshaus von „Don“ Bradman, dem berühmtesten Menschen aus Coota, welches jetzt als Museum herhalten muss.
Aber da ich ja nicht so viel machen musste, zog ich mich dann ins Motel zurück und pennte ein paar Minuten 🙂
Abend gab es dann Pizza. Günstig aber … naja … der Hunger trieb’s rein. Morgen also was anderes bitte 🙂
Tag 67
Ach ja … irgendwie war ich wohl müde. Jedenfalls war es weit nach 12 Uhr Mittag, als ich endlich aufstand. War einfach zu schön, in einem Zimmer alleine zu pennen, ohne von jemand anderen um unmöglichen Zeiten geweckt zu werden. Eine Dusche später ging es zur „Outback Bakery“. Ein Kaffee und ein belegtes Brötchen. Super! Das brauchte ich 🙂
Ja, was schau ich mir denn heute an? Als erstes ging es zum Bradman-Museum. Davor stand ich, aber da ich nun überhaupt keine Ahnung von diesem Sport habe, beließ ich es mit „davor stehen“. Über das, ebenfalls nach ihm benannte, Oval ging es zur Stadt zurück. Ein Lookout im Pioneer Park im Westen der Stadt war nun der nächste Punkt auf dem „ToDo“ für heute. War ein knapp 45 minütiger Spaziergang durch den Ort und den Hügel hinauf. Von dort aus hatte man eine echt schöne Übersicht auf die Stadt darunter. Wenn es nicht so windig gewesen wäre, hätte es man hier echt aushalten können.
Da ich auch irgendwie fußfaul war, ging ich dann auf dem direkten Weg zurück. Noch einen kleinen Kaffee und einen Kuchen (Caramel-Chocolate … Zuckerschock garantiert). Und beim Supermarkt noch etwas fürs Abendessen.
Im Hostel saß ich dann etwas aufgedreht und spendierte die nächsten Stunden vorm TV. Auf dem Sky Action ähnlichen Kanal lief einmal ein guter Film nach dem anderen.
Aber am Abend war dann lieber Skype aktiv :-*
Tag 68
Etwas unausgeschlafen war ich schon, als der Wecker um 9 Uhr klingelte. Also erst einmal duschen und dann die restlichen Sachen in den Rucksack gepackt. Jetzt hab ich wohl den Dreh raus, um alles unterzubringen 😉
An der Rezeption das Gepäck untergestellt und dann zum selben Bäcker wie gestern. Musste ja über zwei Stunden totschlagen.
Der Zug war dann kurze Zeit verspätet da. Eine Stunde später dann auch Wagga Wagga. Wagga, wie es kurz heißt, ist die größte Inland-Stadt NSW und nach den Wiradjuri Aboriginals benannt. „Wagga“ heißt soviel wie Krähe und somit Wagga Wagga „Platz der vielen Krähen“. Also bin ich schon einmal gespannt, wieviele ich davon sehe.
Das Motel ist knapp 1 km vom Bahnhof entfernt und nicht schwer zu finden. Einfach nur über das Oval gegenüber des Bahnhofs und schon war ich da. Die Dame an der Rezeption ist sehr nett, aber in Sachen Computer etwas überfordert 🙂
Aber bis dahin wollte ich sowieso anderes klären. Essen z. B. 🙂 Da Wagga mit knapp 50.000 Einwohnern etwas größer als Coota ist, war die Hoffnung, etwas mehr Auswahl bei der Suche nach essbarem zu haben schon größer. Bei zwei Malls und zwei Food Courts gab es diese dann auch. Chinesisch war dann die Wahl, da um die Uhrzeit die „Reste“ für fast 50% des Preises verkauft wurden. Schmeckte dann aber trotzdem.
Ich lief bisschen herum, schaute mir die einzelnen Shops von außen an und spazierte in Richtung Visitor Center und „Hampden Bridge“. Die Brücke wurde 1895 erbaut und war über 100 Jahre die Möglichkeit über den Murrumbidgee River zu kommen, bis sie 2006 endgültig gesperrt wurde. 2012 wurde sogar beschlossen, sie komplett abzureisen, da die Unterhaltskosten einfach zu groß wurden.
Zurück am Hostel den Rucksack und die Kamera abgelegt und etwas entspannt. Zu Abend gab es dann das $5 Angebot von Dominos. Ha, günstiger und besser als die Coota-Pizza 🙂
Im Zimmer zurück chattete ich mit meiner Freundin und sah dann, während sie in der Arbeit saß, ein paar Filme am Computer an.
Tag 69
Ha, wieder einmal bis 12 Uhr geschlafen, auch wenn mich das „Housekeeping“-Geklopfe um 9 Uhr fast aus den Schlaf gerissen hätte. Frühstücken gab es wieder bei einem Bäcker. Heute war der Botanische Garten und der darin enthaltene Zoo dran. Über eine kleine Brücke am Bahnhof ersparte ich mir einen größeren Umweg, aber leider nicht den Weg über den Hügel dazwischen. Ein Fußgängertunnel wäre schön 😉
Der Botanische Garten ist schon hübsch, aber die meisten Pflanzen blühten nicht mehr. So war es heute etwas trostlos und nicht farbenfroh, wie er sein könnte (stell ich mir mal vor). Der Zoo ist niedlich. Neben Kängurus und Emus gibt es einen Esel, ein bisschen Rotwild und div. Vögel. Aber schnell ist man ebenfalls durchgelaufen.
Auf der Karte gab es einen Lookout östlich des Botanischen Garten. Der Weg war dann leider nicht soooo direkt machbar. Mit Flip-Flops war er ebenfalls nicht gerade bequem zu erreichen. Und dank des eher wilden Baumwuchs am „Gipfel“ sah man auch nicht sehr viel. Aber geschafft ist geschafft 🙂
Da das Wasser ausging und der Weg dorthin doch etwas ansträngender war, entschloss ich mich, zurück zum Motel zu gehen, und erst einmal etwas zu trinken. Bis zum Abendessen war es aber noch etwas hin. Also gab es erst einmal einen Kaffee und einen Muffin, um den Zuckerhaushalt aufzustocken.
So, Coota und Wagga wurden gesehen. Für jeweils zwei Nächte absolut zu empfehlen. Wer also bei der Durchreise hier einmal vorbeikommt, kann getrost halten. Ist jedenfalls nicht so öd, wie es vielleicht die Unbekanntheit der Namen erschließen lassen könnte.
PS: Ich wollte jetzt eigentlich ein Bild von Coota zeigen. Aber irgendwie will der Upload nicht funktionieren … Wird nachgereicht.