Days 64 & 65 – Canberra

Dadurch, dass mir jeder sagt, wie „boring“, also uninteressant, Canberra ist, muss ich mir das ganze einmal selber anschauen.

Nachdem ich die letzte Nacht irgendwie kaum ein Auge zugemacht hatte – Kings X ist und bleibt ein Ort zum Feiern und nicht zum Ausruhen – ging es komplett gerädert um 5:45 Uhr zum Bahnhof. Ich hatte keinen Nerv mehr, noch eine Minute länger in dem Hostel zu bleiben. Ansich ist es schon ein feiner Ort, aber die Gegend lässt es nicht zu, dass man sich hier wohlfühlt.

Am Bahnhof noch schnell etwas zum Frühstück und einen „Long Black“ gekauft und im Zug gewartet. Schön, dass er schon bereit stand, so blieb mir das elendige Warten am Bahnsteig ersparrt. Der Zug war wohl zu 10% belegt, aber immer noch schaffen es Menschen, sich zu beklagen, dass jemand auf „seinen Platz“ sitzt. Als ob man sich nicht irgendwo sonst hin setzen könnte?!? Mich klagte jedoch niemand an, und so erfreute ich mich, dass ich noch kurz mit meinem Schatz zuhause telefonieren konnte, da sie gerade von der Arbeit nach Hause kam.

Canberra erreichte ich dann vor der geplanten Zeit und konnte somit den Bus in die Stadt erreichen. Schon irgendwie komisch, dieses Canberra. Der Bahnhof liegt in Kingston. Einem der älteren Stadtteile von Canberra, welche ja relativ neu ist. Nachdem sich Melbourne und Sydney nie einigen konnten, wer Hauptstadt werden sollte, wurde Canberra einfach auf dem Zeichenbrett entworfen und als Hauptstadt zwischen Sydney und Melbourne gesetzt. Dadurch zeigt sie sich auch sehr modern.

Der Bus fuhr dann am neuen „Parliament House“ vorbei und durch das Regierungsviertel. Sieht schon relativ ulkig aus, dieses Parlamentsgebäude. Sieht aus, als ob es in einen Hügel hineingebaut wurde, da der Hauptteil des Daches begrünt ist. Aus der Luft her betrachtet, sieht man die Gestaltung der Stadt noch besser. Alle Hauptstraßen laufen auf das „Parliament House“ zu. So ergibt sich für den Straßenverkehr schon ein irres Straßenbild. Für mich nach knapp zwei Tagen war es nicht ersichtlich, wie das ganze funktioniert. Der Taxi-Fahrer zurück zum Bahnhof meinte jedoch, dass es relativ „easy“ wäre.

Im YHA mein Zimmer bezogen und erst einmal das Einkaufszentrum erkundet. Ich brauchte schließlich einen Supermarkt und evtl. einen Kaffee 😉
Nachdem ich dann alles notwendige schnell gefunden hatte (was in dem riesigen Einkaufszentrum aber eher ein Wunder war), spazierte ich den „City Walk“ entlang in Richtung „Australia War Memorial“. Hier zeigt sich, wie gewaltig den Gefallenen aus den div. Kriegen gehuldigt werden. Für jede Kriegsbeteiligung ein einzelnes Denkmal auf der „Anzac Parade“ und am Ende das „War Memorial“, in dessen Zentrum das Grab des „Unbekannten Soldaten“ liegt.

Irgendwie machte sich der Schlafmangel der letzten Tage doch bemerkbar, und ich entschloss mich im Hostel für eine Stunde ins Bettchen zu legen (jetzt wo wohl niemand dort anwesend ist).

Es waren dann doch 2,5 Stunden und ich hatte Hunger. Im Food Court gab es dann etwas zu essen und ansonsten passierte nicht mehr viel. Am Abend war das Licht bald aus und ich irgendwo in Nürnberg 🙂

Tag 67

Australier im Urlaub können nicht lange schlafen. Jedenfalls war um 7 Uhr ein Krach im Zimmer. Ich will doch nur bisschen pennen 😉
Ok, nachdem beide dann das Zimmer verlassen hatten, konnte ich noch bis 10 Uhr schön schlummern. Im Café am YHA gab es dann das Angebot „Coffee & Banana Bread“ und der Spaziergang zum „Parliament House“ begann. Das Wetter passte, aber es war windig, so dass die Hoffnung, dass das „James Cook Memorial“ angeschaltet ist, schwand. Dies ist eine riesige Wasserfontäne, die knapp 6 Tonnen Wasser bis zu 150 Meter in die Höhe schießt. Je zwei Stunden am Vor- und Nachmittag läuft diese (Sommer auch noch Abends bei Sunset), aber sobald es windig wird, schaltet sie sich automatisch ab, da sonst der Verkehr auf der Brücke daneben beeinträchtigt werden könnte. Und so war es. Ich passierte die Brücke und kein Wasser kam in die Höhe geschossen. Es kann nicht immer alles klappen 😉

Am „Parliament House“ angekommen schnell ein paar Fotos von außen und durch die Sicherheitsschleuse. Dort gab es eine Auffälligkeit in meinem Rucksack. Ich meinte zu dem Polizisten, dass es mein Stativ wäre (das ist zufällig dort im Rucksack), aber beim Packen am Abend sah ich, dass die Auffälligkeit wohl das Taschenmesser war 😉
Schön für Touristen ist es schon, dass sämtliche Regierungsgebäude für lau besichtigt werden dürfen. In praktisch jeden Bereich konnte man sich hier frei bewegen, den Angestellten Fragen stellen oder an einer freien Tour teilnehmen.

Parliament House, Canberra

Es war für mich schon bisschen arg viel los, und ich spazierte weiter durch das Viertel. Am Alten Regierungsgebäude vorbei, entlang der „Aboriginal Embassy“ zum „High Court“, an div. Gallerys vorbei entlang des Lake Burley Griffin zurück zum Hostel. Dort gab es das verdiente Nachtmittags-Nickerchen 🙂

Aboriginal Embassy at Old Parliament House, Canberra

Die Abendgestaltung sah dann Abendessen und skypen vor 🙂
Ach wie schön, das wieder war. Zum Glück nicht mehr lange, und ich kann auf Skype verzichten :-*

Letztendlich ist Canberra nicht so uninteressant, wie viele tun. Es gibt genügend, was sich ein interessierter Tourist anschauen kann, um damit einige Tage zu überbrücken. Allein die Möglichkeit, sämtliche Öffentliche Gebäude ohne Eintritt betreten zu können, sucht seines gleichen. Klar, es gibt kein Strand, keine gewaltigen Bauwerke wie „Harbour Bridge“ o. ä., aber auch so kann man sich hier schon aufhalten.

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