Da die Anfrage im Hostel, ob es möglich wäre, mich im Visitor Center abzuholen, leider verneint wurde, schnappte ich mir einfach ein Taxi. Ich hatte irgendwie keine Lust, auf den Bus zu warten.
Der Taxi-Fahrer war dann auch schon cool, erzählte von Broome, vom Wetter und wie toll es hier ist. Ich werde es auschecken 😉
Im Hostel angekommen, konnte ich ein 5er Zimmer beziehen. Es war noch ein Belgier dort, welcher aber am nächsten Tag abreisen wollte. Äh, ja! Nachdem ich mir noch ein schönes „Free Breakfast“ reingezogen hatte (Müsli und Toast mit Marmelade) ging es ins Zimmer. Ich musste etwas schlafen. Gegen Mittag wachte ich auf. Mehr gerädert als nach der Ankunft in Perth Anfang November. Aber hilft nichts. Es ist nur einmal im Jahr Urlaub (jedenfalls für mich).
Mit dem Bus ging es für AU-$4 in die „Stadt“. Keine Ahnung wo die laut Lonely Planet 16.000 Menschen leben sollen. Hier ist jedenfalls nicht viel los. Aber es ist auch Hauptsaison vorbei. Wahrscheinlich sind alle im Süden, wo das Wetter schöner wird, als hier nach Weihnachten.
Chinatown! Japaner und Chinesen waren hier vor allem um 1900 herum die Hauptaktionäre beim Perlentauchen. 1910 gab es 400 Perlentauchboote. Perlen ist auch so das Hauptgeschäft hier. Jeder zweite Laden verkauft überteuerten Schmuck mit Perlen daran. Überteuert für meinen Geldbeutel jedenfalls. Also Schatz, falls du dir so eine Kette gewunschen hast, die gibt es nicht 😉
Zurück im Hostel gab es dann ein kleines Bierchen mit meinem Zimmerkollegen. Seine Reisepartner für die Tour nach Perth sind angekommen, und sie ließen sich eines nach dem anderen schmecken. Mir war das nach dem ersten schon zu blöd, und ich spazierte lieber in Richtung Strand. Den ersten Sonnenuntergang auf „Cable Beach“ zu genießen. Der Strand ist auch der Wahnsinn. Leider hab ich noch keine Information darüber, wie hoch der Gezeitenhub ist, jedoch gefühlt muss er einige Meter betragen. Ragt die Flut noch bis fast zum Ufer heran, muss man bei Ebbe schon lange laufen, ehe man die Füße ins angenehm warme Wasser strecken darf.
Am Abend war ich froh, dass ich ins Bett durfte. Es musste schlaf nachgeholt werden.
Broome am Freitag
Aufstehen und sich gut fühlen. Das wäre schön! Jedenfalls fühlte ich mich bisschen besser als tagszuvor. Heute war der Plan noch besser als gestern. Ich hatte keinen. Also ging es erneut in die Stadt. Jakob und Julia, zwei Deutsche Backpacker, welche heute auch Gast in meinem Zimmer waren, wollten auch dorthin. Leider musste ich den Bus nehmen. Deshalb gönnte ich mir erst einmal einen „Long Black“, ehe ich den schönen Stadtbus in Richtung „Town Center“ nahm. Der Bus kam, und ich wurde von der Fahrerin freudig begrüßt, und ich müsste nicht am Strand aussteigen, sondern könnte bis zur Unterkunft weiterfahren. Dann müsste ich nicht so weit laufen. Schön, dass man am zweiten Tag in Broome schon bei den Busfahrerinnen (hatte bislang nur weibliche) bekannt ist.
In der Stadt stieg ich am großen Einkaufszentrum (gibt noch ein kleineres bei Chinatown) aus. Ich wollte zu „Dick Smith“. Dort kaufte ich mir ein USB-Hub, meine zwei USB-Ports am Mac bisschen zu entzerren. Da der Bus nur stündlich verkehrt, lief ich nach Chinatown. Dort wollte ich noch bisschen Sightseeing betreiben. Gestern war ich ja eher nur wg. des Supermarktes hier.
Hauptattraktion war heute ein landentes Flugzeug, welches ich direkt aus der Einflugschneiße heraus sehen konnte. Leider war die Zeit für die Kamera zu kurz. Weil heute so ein schöner Tag war, gab es zur Belohnung noch ne neue Badeshorts. Hm … ja … und dann den Weg per Bus zurück zum Hostel.
Mit Jakob, Julia und Joschka, ebenfalls in meinem Zimmer (ich müsste Miete verlangen … hihi) gab es ein Bierchen am Pool (war ich da vorher auch einmal drin? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht). Und am Abend eine kleine Kneipentour. In der ZooBar, welche dem Besitzer des Hostels gehört, gab es Live-Musik und „Little Creature Pale Ale“ aus Becks Gläsern. Ja, ne! Was für eine Mischung. Das Bier war noch ok, aber der Rest?
In der Diver’s Tavern, dem nächsten Pub hier um die Ecke, gab es dann noch ein paar Bierchen, ehe um Mitternacht die ganze Show vorbei war, und der Laden geräumt werden musste. Immer wenn es am schönsten ist 😉
Broome am Samstag
Dinosaurier. Längst verstorbene Urzeittiere, kann man im Museum anschauen, oder auch in Broome am Strand. Jedenfalls am „Gantheaume Point“ im Süden, ca. 7 km vom Hostel entfernt. Dort haben Dinos ihre Fußspuren in den Felsen hinterlassen. Jedenfalls zu einer Zeit, wo der Felsen noch keiner war, und es ihnen möglich war, die Fußspuren irgendwo zu hinterlassen. Um es vorweg zu nehmen, ich habe sie nicht gefunden. Es gibt leider kein Schild, wo man entnehmen kann, wo zu suchen wäre. So irrten 4-5 Leute auf den Felsen herum und keiner schrie vor Freude. Wahrscheinlich war ich auch blind und hupfte da 4-5x drüber. Vorweg? Ja, die Anreise will ich euch nicht entgehen lassen. Da es mit der Heimreise zum Hostel doch perfekt passt, schreib ich es jetzt. Ich lieh mir ein Rad vom Hostel. Für AU-$12 nahm ich das – dem Eindruck entsprechend – beste aus der Reihe möglicher Räder. 50% der Strecke ging es auch gut. Nur dann hatte der Hinterreifen keinen Bock mehr und leiß die Luft entweichen. Na toll. Der nächste Weg war zum Gantheaume Point, und dort jemand zu finden, welcher mich nach Hause fahren kann. Und ja! Es gibt sie! Freundliche Australier, welche Mitleid mit einem haben, und gestrandete Radfahrer zurück ins Hostel bringen! Ich mag euch! Danke!!! Keine 5 Minuten habe ich, zurück nach der Dino-Spuren-Suche, am Rad gestanden, wurde ich angesprochen. Mein Leid geklagt und schon hatte ich eine Mitfahrgelegenheit. Dabei erfuhr ich, dass die beiden Australier gerade auf dem Weg nach Melbourne sind, um dort Weihnachten zu feiern. Und anschließend mit dem Camper durch Neuseeland fahren wollen. Toll, oder?
Am Hostel gab ich das Rad zurück und bekam mein Geld komplett wieder. War selbst dem Mädel an der Rezeption wohl peinlich, dass die Leihräder solche Krücken sind. Frühstücken, Duschen und ins Bett. Ich war total müde!
Am Abend wurde ich von Joschka in die Stadt gefahren. Ich wollte skypen und der Empfang am Hostel ist etwas „zurückgeblieben“. Jedenfalls für Skype zu wenig. Knapp über 2 Stunden ging es gut. Dann wurde ich von zwei Aborigines-Damen etwas unsanft vertrieben. Beide erledigten am Visitor Center ihr Geschäft. Sie meinten dabei, ich hätte das gesehen und wollten sich dafür bei mir entschuldigen. Die jünger von beiden war noch etwas eher gesprächsbereit, wohingegen die ältere doch dem Alkoholgenuss des Tages Tribut zollen musste. Das war echt nicht mehr schön, anzusehen. Leider schafft es Australien nicht, diesen Menschen eine Perspektive im Leben zu geben. Ok, viele wollen es wohl auch nicht. Nach knapp 50 Jahren Gleichberechtigung sind viele wohl auch noch nicht so weit. Es wäre jedoch schön, wenn alle gemeinsam in einer Gesellschaft hier leben könnten.