Days 6, 7 and 8 – Kalgoorlie

Also auf ins Outback. In die Stadt des aktuell noch gültigen Gold Rushs. Kalgoorlie. Als fahrbaren Untersatz wählte ich den Zug. Knapp AU-$83 für fast 9 Stunden Zugfahrt ist ein angemessener Preis.
Nachdem ich im Hostel auscheckte und noch einige Zeit im Aufenthaltsraum vertrödelte, machte ich mich bei molligwarmen 30 Grad zum Bahnhof East Perth auf. Ich dachte, vielleicht kann ich da noch etwas anschauen. Aber nichts. Bahnhof und außenrum nichts.
Also gammeln. Der Kaffee kostetet unglaubliche AU-$4,10, und beim dritten wurde ich schon angeschaut. Die Australier kennen diese Mengen wohl nur beim Bier 😉
An der Information erhielt ich für die E-Mail noch eine Ticket und buchte auch sogleich den Bus für Montag nach Esperance. Mit YHA Ausweis 10% Rabatt. Sowas gibt es bei der DB nicht.

Der Zug ist auch um einiges schicker als so ein ICE. Es werden nur soviele Tickets verkauft, wie Plätze vorhanden. Jeder Sitz hat sein eigenes Entertainment-System mit 4 verschiedenen Hollywood-Filmen, TV-Shows, Radio und Musik. Auch mit der Gepäckabgabe erinnert es eher an ein Flugzeug.

Den Platz, den ich fast 9 Stunden inne hatte, war unschlagbar. Neben dem Bordbistro und am Gang, sodass ich die Beine an der Trennwand vorbei austrecken konnte. Mein Sitznachbar hatte es da um einiges unbequemer.

Die Fahrt verschlief ich, oder ich zitterte. Es wäre doch glatt angemessen gewesen, einen Pullover mit ins Abteil zu nehmen. Die Klima lief auf hochtouren. Aber den Aussies macht das irgendwie nichts aus. Die feierten die Zugfahrt bei so einigen Gläsern Wein und Sekt.
Ab und zu schaute ich dann doch einmal die „Drivers Cam“ an. Wenigstens solang es hell außen war.
Um 22 Uhr kam ich dann pünktlich in Kalgoorlie an. Dort lief ich dann zum Hostel, checkte ein und hatte noch einen entspannten Abend bei zwei Gläsern Goon. Herrlich dieses Zeug …. nicht!

Um 3 Uhr war dann auch irgendwann mal die Nacht zu Ende.

Day 7 – Kalgoorlie

Also, was machen. Um 11 Uhr erst einmal aufstehen. Das war schon einmal ein Anfang. Die Stadt ist relativ überschaubar. Knapp 29.000 Menschen leben hier. Aber extrem weitläufig. Die „Innenstadt“ hatte ich schnell abgelaufen. Im Gegensatz zu Perth der krasse Unterschied. Hier stehen noch viele der alten Gebäude, und es erinnert vielmehr an eine Westernstadt. Outback as its best!

Ok, aber Super Pit und so konnte ich nicht erlaufen. Waren knapp 7 km einfach. Bei 30 Grad auch kein Spaß. Also muss ein Gefährt her. An der Touri-Info noch schnell die Infos bekommen, dass ich Fahrräder und/oder Auto mieten konnte. AU-$25 für ein Tag Fahrrad ist mir aber zu viel. Also weiterschauen.

Abend im Hostel gab es ein BBQ. Also für die, die es wussten. Ich wusste es nicht, und nahm nur als Gast daran teil. Bei einem Bundi bekam ich das Angebot, dass man mit mir morgen per Auto zu Super Pit fahren würde. Top! Nach der Kneipentour am Abend der zweite große Erfolg.

Kneipentour. Das ist hier sowas wie eine Sehenswürdigkeit. Nicht nur, dass in Kalgoorlie die meisten Puffs existieren (praktisch jedes rot blinkendes Haus ist eines) und die meisten Prostituierten hier leben (inserieren schön in der Tageszeitung), nein auch die Pubs haben so einiges auf Lager. Skimpies. Oben-Ohne-Bedienungen. Das muss man also gesehen haben, wenn es schon der Lonely Planet erwähnt.
Zu viert ging es dann also los. Die erste Kneipe hatte außer Live-Musik und keinen Gästen nichts zu bieten. In der zweiten war es schon besser. Dort hatten die Skimpies ein Hauch von nichts an. Die Bierpreise sind jedoch abartig. Ein Pint AU-$11. Da haut es einen schon mal aus den Socken. In der nächsten Kneipe waren die Bierpreise nicht besser, aber die Mädels hinter der Theke hatten weniger an. Zwar schwer, aber es geht.
Also, gesehen und festgestellt, dass man sowas nicht immer haben muss. Da ist mir eine Monobar in Nürnberg schon wesentlich lieber.

Auf dem Heimweg telefonierte ich noch einmal mit der Heimat und lies den Herzschmerz kurz vergessen :*

Day 8 – Super Pit und Kanowna

Um 11 Uhr raus aus dem Bett und versucht irgendwie wach zu werden. Das Wetter schien wieder einen gegenüber gestern zulegen zu wollen. Es wird halt Sommer 🙂

Um 13 Uhr ging es dann per 4WD von Flo zum Super Pit. Abartig kann ich nur sagen. Die größte Goldmine Australien hält, was sie verspricht. Ausmaße jenseits des vorstellbaren. Neben dem Lookout liegt eine original Baggerschaufel. Wenn man da innen steht, und dann unten die Backer als Ameisen arbeiten sieht, merkt man erst, wie groß das ganze ist. 3,4 km lang und 500m tief wurde hier gegraben. Jetzt muss man nur hoffen, dass sie nicht Ungeheuer wie bei HdR ausgraben, sondern nur Gold fördern.

Im Anschluss ging es noch knapp 20 km nach Kanowna. Einer Geisterstadt aus dem ersten und zweiten Gold Rush hier in der Gegend. Die Stadt ist so geisterhaft, dass wir erst einmal daran vorbeigefahren sind. Außer ein paar Schildern, wo früher etwas war, steht hier auch nicht mehr viel.
Am alten Friedhof stehen noch ein paar Grabsteine, und die alten Minienschächte sind noch halb zu erkennen. Echt geisterhaft hier.

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