Nach der Umplanung vor Bodø sind wir nun auch ueber die Lofoten und Narvik nach Tromsø gekommen. Knapp 3400 km liegen nun hinter uns. Vielleicht 600 km fehlen uns noch bis zum grossen Ziel Nordkapp!
Was gibt es neues? Pannen sind uns nicht ausgeblieben. Innerhalb zweier Tage mussten wir an beiden Raedern je einen Schlauch wechseln, nachdem das Ventil kaputt gegangen ist. Wenn man schon dank guter Maentel keinen Platten faehrt, wird wenigstens das Ventil kaputt. Zum Glueck hatten wir am ersten Tag der Panne noch fuer Ersatz gesorgt, was hier in Nord-Norwegen nicht einmal so einfach ist. Das erste Fahrradgeschaeft lag doch glatt 60 km weiter noerdlich.
Die Fahrt ueber die Lofoten war am Ende doch nicht mehr so schwer, wie am ersten Tag. Der Wind liess zum Glueck nach und die Sonne kam mehr und mehr in den Vordergrund. So mag man es! In Fiskebøl an der Faehre trafen wir auf einen Reisebus aus ner Naehe von Frankfurt/Main, wo wir ein Bier abstauben konnten. Auf der Faehre selber den ersten von einen von vielen Menschen, die mit dem Rad hier oben unterwegs sind.
Ueber Lødingen ging es dann mit zwei Faehren (die erste von den Lofoten aufs Festland, die zweite um die E6 zu Ueberbrucken) Richtung Narvik. Nach Narvik liessen wir es relativ locker rollen. Mit 40 km die bislang kuerzeste Etappe. Dafuer hatten wir am Nachmittag genuegend Zeit um das „Narvik War Museum“ zu besuchen, welches den Deutschen Angriff auf Narvik am 9. April 1940 ausgesprochen detailliert darstellt. Sollte man in dieser Stadt sein, ein Muss, dieses Museum zu besuchen. Am naechsten Tag, wo es wieder ein grosses Stueck gen Norden ging, ueberquerten wir per Bruecke einen Fjord, wo seit dem zweiten Weltkrieg ein deutscher Zerstoerer (Georg Thiele) auf Grund liegt, welcher fuer Taucher interessant ist.
Nach einem Tag im Wald bei Bardufoss (in vielen Karten steht wohl Andselv) ging es weiter nach Finnsnes, von dort aus mit der Faehre nach Tromsø. In Finnsnes ein deutsches Maedl getroffen, welche seit drei Wochen hier in der Gegend mit dem Rad unterwegs ist. Die Faehre nach Tromsø zog uns dann fast die Socken aus. 202 NOK fuer Studenten! Unglaublich. Fuer 70 Minuten Faehre fahren.
In Tromsø war am Abend nicht mehr viel angesagt. Auf dem Weg zum Campingplatz trafen wir auf ein weiters Maedl aus der Heimat, welche seit Anfang April alleine mit dem Rad unterwegs ist. Begonnen hat sie in Sizilien und ihre Fahrt endete am Nordkapp. Da soll noch jemand zu uns sagen, wir waeren verrueckt!
In den naechsten Tag geht es dann auf die letzten Kilometer. Eine Woche haben wir noch, ehe diese Reise zu Ende geht. Hoffentlich bleibt uns das Wetter so treu wie in den letzten 5 Wochen.