Wieder sind fuenf Tage vergangen. Fuenf Tage mit Hoehen und Tiefen. Dies ist aber auch woertlich zu nehmen, brachte uns die Tour bis auf 1026 m. ue. NN, und den damit bislang hoechsten Punkt kurz hinter dem Oertchen Hjerkinn.
In Oslo starteten wir Richtung Osten und verliessen die Stadt ueber Lillestrøm. Ca. 2 h brauchten wir, bis wir endlich die Stadt hinter uns gelassen haben. Ueber Jessheim (Flughafen Oslo Gardermoen), Eidvoll und Minnesund ging es zum groessten Binnensee Norwegens. Den See Mjøsa. Mit 127 km Laenge auch nicht gerade kurz, wenn man ihn mit dem Rad entlang faehrt. Kurz vor Gjøvik nahmen wir einen Campingplatz, da durch Besiedlung oder einfach nur durch die Gegend kein Platz zum Wildcampen gefunden werden konnte. Abends ging es dann aber doch noch fuer eine kleine Runde in den See zum Baden. Zwar ein bisschen kalt, aber nach ca. 150 km eine willkommene Abwechslung.
Der naechste Tag startete wie die letzten. Kaum geschlafen, da es fuer ca. 3 h nicht hell wird und die Sonne um 3:30 Uhr schon wieder am Scheinen ist. In Gjøvik besuchten wir das Eisstadion, welches fuer die Olympiade 1994 errichtet wurde. Beeindruckend, wenn man davor steht, und ausser dem Eingang nichts sieht, da das eigentliche Spielfeld knapp 200 m tief in den Fels gesprengt wurde. An diesem Tag fand auch eine Art Schuelerkonzert statt. Besuch fuer lau inkl. Tagesziel war die Olympiastadt Lillehammer. Nach 72 km (der bislang kuerzesten Etappe) kamen wir dort auch wohlbehalten an. Das Profil der Gegend wurde aber schon zunehmlich ruppiger. Die Olympiaschanzen empfingen uns schon von weitem, waren aber fuer einen Besuch doch zu weit oben am Berg gebaut 😉 Abends verbrachten wir bei herrlichem Wetter am Campingplatz und unterhielten uns ziemlich lange mit Campern aus der Gegend von Hannover, welche Skandinavien im Wohnmobil bereisen.
Die, zum heutigen, Koenigsetappe. Ziel war es bis Vollheim (ca. 25 km suedlich von Dombås und damit dem Anstieg zum ersten Pass in Norwegen). Mit kanpp 1800 Hm und 145 km Laenge kamen wir in Vollheim mehr als erschoepft an. Aber das, was uns an diesem Campingplatz erwartete, macht Wildcampen fuer eine echte Unsinnigkeit. Fuer 75 NOK gab es einen Zeltplatz mit komplett eingerichteter Kueche und TV-Zimmer! Wo findet man sowas in Deutschland? Dazu noch saubere sanitaere Einrichtungen. Top! Einzig die bescheidene Ausschilderung der Radwege und die 10 km lange Nutzung der E6 (sowas wie ein Highway) waren nicht gerade schoen. Unschoen waren auch die zwei mehr als sinnlosen Rampen, auf denen wir wohl jeden Berg erklimmen mussten, der auf der Strecke lag. Unsinnig, weil es einfach nur sinnlos 400 m am Stueck nach oben und anschliessen auf direktem Weg diese 400 m wieder hinab ging. Warum man die Strasse nicht im Tal um den Berg herumbauen kann, erschloss sich uns bislang noch nicht.
Der Anstieg zur Wasserscheide und zum ersten Pass in Norwegen war das heutige Tagesziel. Angefangen hat es, wie die letzten Tage beendet wurden. Es ging nach dem Aufbrechen gleich einmal hoch und wieder runter. Argh. Kurz vor Dombås ging es erst einmal hinab. Die Aussicht, dass Dombås auf knapp 450 m. ue. NN lag, machte nicht gerade freude. Und so kam es. Eine Rampe der uebleren Art, verlangte von uns alles ab. Zum Glueck kamen wir oben an einer Baeckerei an, wo man sich fuer den „eigentlichen“ Anstieg noch einmal staerken konnten. Erstaunlich auch, wieviele Deutsche Busse, Wohnmobile und Autos hier standen. Der „eigentliche“ Anstieg verlief auf den naechsten 10 km aber mehr als sachte. Im zweiten oder dritten Gang auch schoen zu bewaeltigen. Warum koennen nicht alle so sein? Auf 950 m. ue. NN angekommen zog sich das Plateau auf 20 km hinweg. Ein Paradies fuer Tiere und Naturliebhaber. Ziemlich unberuehrt das Ganze hier oben. Ab und zu ein Haus oder ein kleiner See, wo Leute drin badeten. Das war es auch schon. Zu Mittag wurde dann auf 1026 m. ue. NN. gegessen, nachdem aber erst einmal Erinnerungsbilder gemacht wurden. Die Anschliessende Abfahrt nach Oppdal war dann auch erst einmal eine Entspannung fuer den Koerper, da fast gar nichts mehr gemacht werden musste. Da auch das Wetter wollte, das wir endlich in Norwegen ankamen (es zogen dunkle Gewitterwolken von Westen aus kommend auf), waren auch groessere Geschwindigkeiten bei uns moeglich *g*
In Oppdal schnell eingekauft und am nahegelegenen Zeltplatz das Zelt augestellt, ehe es auch schon zu regnen begann.
In der Nacht zogen dann zwei bis drei Gewitter direkt ueber uns hinweg, die mit Gewittern in Deutschland eher weniger vergleichbar waren. Aber auch das haben wir unbeschadet ueberstanden. Geschlafen wurde jedoch kaum. Nach dem Fruehstueck im Zelt (es regnete leider immer noch) ging es nach knapp 2 Wochen wieder einmal in die Regengarnitur 🙁
So starteten wir in die letzte Etappe bis nach Trondheim. Die ersten 60 km waren auch der Traum. Es ging nur bergab. Nachdem wir ab Oslo praktisch nur bergauf gefahren waren, haben wir auch das einmal verdient. Nach knapp 30 km zogen wir auch die Regenklamotten aus, da auch das Wetter wieder Spass bekommen hatte. Mehr als gut gelaunt ging es weiter nach Støren. Dort gab es bei herrlichem Sonnenschein am Einkaufszentrum Mittagessen und die Sonnencreme wurde ausgepackt. Nach dem Eincremen ging es weiter. Keine 10 km waren wir aus der Stadt herausen, als wir uns an einem Bushaeuschen unterstellen mussten, da es wie aus Eimern goss. Waaaaah! Nach einer ungewollten einstuendigen Pause fuhren wir weiter. Das Eincremen war jedoch total fuer die Katz. Nach Støren noch einen Hinweis fuer einen Radweg gen Trondheim gefunden, diesen aber nach wenigen Metern verloren. Ein Gewitter zog auf, der Kompass verdrehte die Nadel und so drehten wir einen kurzen Umweg ins Hinterland von Norwegen. Praktisch am Ende angekommen, trafen wir auf eine Frau, die uns klarmachte, dass das, wo wir hinwollten, nicht gerade richtig fuer den Weg nach Trondheim war. Also kehrt und alles wieder zurueck (zum Glueck diesmal bergab 😉 ). Ueber vom Regen schlammig gewordene Strasse zog es sich dann aber durch bis nach Trondheim. Ein, dem Koerper abgegebenes Versprechen, ihm am Abend doch noch ein Bierchen zu goennen, brachte noch neue Kraefte hervor und so kamen wir um kurz vor 20 Uhr im Hostel an und konnten noch das versprochene Bier kaufen (in Norwegen gibt es ab 20 Uhr kein Alkohol mehr im Supermarkt zu kaufen – Lektion schon am ersten Tag gelernt 😉 ).
Nun sitzen wir im Comfort Hotel zu Trondheim da Trondheim komplett Wireless funktioniert, aber der Radfahrer im Normalfall keinen PC mit sich herumfaehrt. Trondheim ist im Vergleich zu Oslo schon wesentlich schoener anzuschauen, da alles noch „alt“ ist. Besichtigt wurde heute Nidaros Domkirke, die Kirche wurde auf den Gebeinen von Olav der Heilige erbaut, die daneben gelegenen Museen und Kristiansten Festning. Ansonsten wurde nur durch die kleine aber huebsche Innenstadt geschlaendert.
Leider gibt es aber heute keine neuen Bilder 🙁